Sonntag, 24. November 2013

Honig-glasierte Entenbrust

Es gab eine Zeit, in der meine Mutter wahnsinnig viel genäht hat. Hosen, Röcke, sogar Kleider wurden produziert und überall lagen Nähmuster und einschlägige Zeitschriften herum. Jetzt sollte man meinen, das die Produktion eines Kleidungsstücks mit der Auswahl eines Schnittes und des Stoffes beginnt. Nicht so bei meiner Mutter. Bei ihr war es durchaus nicht ungewöhnlich mit einer Handvoll Knöpfen anzufangen, und sich dann zu überlegen wie man diese am besten verwerten könnte. So ähnlich verhält es sich hier und da bei meinen Rezepten….in diesem Fall habe ich mit den Beilagen angefangen. Ich wollte Süßkartoffelpüree und Wirsing kochen und habe mich dann spontan für die Ente als "Hauptlage" entschieden.

Ich finde Entenbrust macht viel her, vor allem wenn man sie schön schräg aufschneidet. Ich persönlich esse die Entenbrust gerne sehr pink (wie man auf dem Bild sehen kann), wer das nicht so mag, der muss die Ente einfach ein bisschen länger im Ofen lassen. Wichtig ist es aber, sie nicht zu durch zu garen, das Fleisch wird dann schnell hart.




Zutaten (für 2):

2 Entenbrüste (je circa 220 g)
2 EL Honig
2 EL Sojasoße

 Zubereitung

1. Die Entenbrust früh genug aus dem Kühlschrank nehmen und auf Zimmertemperatur kommen lassen. Mit einem scharfen Messer die Fettschicht rautenförmig einschneiden (siehe Bild), dabei aber darauf achten, dass das Fleisch nicht eingeritzt wird. 

2. Eine Pfanne erhitzten und die Entenbrust mit der Hautseite nach unten in die Pfanne legen. Circa 5 min braten lassen. Die Entenbrust kurz wenden und dann in einer vorgewärmten Auflaufform in den vorgeheizten Ofen (180° C) stellen. 

3. Honig und Sojasoße mischen und die Enten auf der Hautseite damit einpinseln (alle 5 min). 

4. Die Ente braucht 18-20 min im Ofen (in meinem Fall waren es eher 18 als 20) und sollte danach auf jeden Fall noch 5 min in Alufolie eingewickelt ruhen. 



Dienstag, 19. November 2013

Salbei-Nudel Extravaganza

Salbei-Nudeln ist eins von den Rezepten, die in unserer Familie über die Zeit gewachsen sind. Vielleicht gab es sogar irgendwann mal ein Originalrezept aus einem der vielen Kochbücher meiner Eltern, aber so genau weiss das niemand mehr. Mittlerweile gehören Salbei-Nudeln genauso zu unserem Repertoire wie die Sonntags-Bollo.  Leichte Kost sieht zwar anders aus, dafür ist das Rezept aber wirklich kinderleicht nachzukochen, geht super schnell und man bekommt alle Zutaten im Rewe um die Ecke.



Zutaten (für 2):

250 g Spaghetti
1 kleinen Becher Sahne
1 Handvoll geriebenen Parmesan
2 Eigelb
1 kleines Bund Salbei
1 1/2 EL Butter

Zubereitung:

1. Die Nudeln nach Packungsanleitung bissfest garen. 

2. Sahne, Parmesan und Eigelb verrühren und mit etwas Salz (nicht zu viel!) und Pfeffer würzen. 

3. Die Butter in einer Pfanne schmelzen und circa 15 Salbeiblättchen darin ziehen lassen. 

4. Nudeln abgiessen (dabei eine kleine Tasse Nudelwasser auffangen) und in die Pfanne geben. Die Salbei-Butter unter die Nudeln mischen. 

5. Nun nimmt man die Pfanne vom Herd (Wichtig! Sonst gibt's Rührei…) und begießt die Nudeln mit der Käse-Sahne-Ei Mischung. Alles gut verrühren bis eine sämige Konsistenz entsteht. Sollte die Soße zu dick sein, kann man sie mit dem Nudelwasser etwas verdünnen. Fertig!

Dienstag, 12. November 2013

Rinderrouladen mit Morchelsoße

Gesehen habe ich dieses Rezept auf einem meiner Lieblingsblogs (New Kitch on the Blog) und auch wenn ich das Morcheltrauma der Autorin nicht teile, muss ich zugeben, dass Morcheln recht selten auf meinem Tisch landen. Ganz einfacher Grund: sie sind sauteuer. Und zwar so richtig. Ein Glas Schrumpelpilze kosten locker 25 Euro, und auch wenn ich nicht zu den preisempfindlichsten Menschen gehöre, muss ich da doch immer etwas zucken. Aber die Lobgesänge auf diese Soße haben mich überzeugt und da meine Eltern nach einem Monat USA nach deftigem Essen lechzten, gab es letztes Wochenende Rouladen.

Wer sich das Rezept auf dem oben genannten Blog anschaut, wird sehen, dass ich eine wesentlich längere Garzeit angebe - meine Rouladen brauchten deutlich länger als eine Stunde und ich bin ehrlich gesagt der Meinung, dass sie in einer Stunde nur im Schnellkochtopf weich werden. Wer diese Rezept in einem solchen nachkochen will, sollte allerdings beachten, dass man wesentlich weniger Flüssigkeit benötigt.



Zutaten (für 4):

4 Rinderrouladen
4 kleine Gewürzgurken
8 Scheiben durchwachsenen Speck
2 Schalotten, fein gewürfelt
4 TL Senf
1 mittelgroße Zwiebel
20 g getrocknete Morcheln
200 ml Wasser zum Einweichen
200 ml Brühe
200 ml Rotwein
1 EL Tomatenmark

Zubereitung

1. Morcheln in warmem Wasser mindestens 2 h einweichen. Danach abgießen (Morchelwasser behalten!) und noch mal mit klarem Wasser abspülen. 

2. Die Rouladen von beiden Seiten mit Salz und Pfeffer würzen und mit je 1 TL Senf bestreichen. Die Rouladen mit den Speckscheiben, den Gurken und den gewürfelten Schalotten belegen und fest einrollen. Mit Küchengarn zusammenbinden oder mit Rouladennadeln befestigen. 

3. In einem Bräter werden die Rouladen nun scharf angebraten und dann beiseite gelegt. Die Morcheln und die Zwiebel (gewürfelt) ebenfalls anbraten, dann das Tomatenmark unterrühren und das Ganze mit dem Rotwein ablöschen. Die Rouladen wieder in den Bräter geben, die Brühe und das Morchelwasser angiessen.

4. Nun scheiden sich die Geister - ich habe die Rouladen (bei geöffnetem Deckel) gute 1 3/4 h schmoren lassen und dabei des Öfteren gewendet. Danach waren sie wunderbar zart. Alternativ könnte man den Deckel auf dem Topf lassen, dann geht es wahrscheinlich etwas schneller, dafür kocht die Soße nicht so schön ein. Am einfachsten wäre meiner Meinung nach der Schnellkochtopf, dann aber mit etwas weniger Flüssigkeit (ich würde allerdings nicht auf das Morchelwasser verzichten, sondern lieber etwas weniger Brühe verwenden).

5. Zum Abschluss habe ich die Soße noch mit etwas kalter Butter gebunden. 

Dazu gab es Serviettenknödel vom Feinsten.

Dienstag, 5. November 2013

Coq au Vin für kalte Winterabende


Ich habe jüngst gelesen, dass der perfekte Coq au Vin ganze zwei Mal geschmort werden muss - also erst Marinieren, dann Schmoren, Abkühlen lassen und dann nochmal Schmoren. Vielleicht werde ich das irgendwann auch mal probieren, in der Zwischenzeit aber kann ich versichern, dass das Hühnchen auch nach einmaligem Schmoren extrem lecker ist. Die Soße ist ein Gedicht!

(Ich muss mich im Übrigen für das Foto entschuldigen - den Trick Fleisch in dunklen Soßen kontrastreich zu Fotographieren habe ich irgendwie noch nicht raus)



Zutaten:

1 Maispoularde (circa 1,2 kg)
400 ml Rotwein (trocken)
1 paar Stiele Thymian
2 Lorbeerblätter
2 Knoblauchzehen
2 mittelgrosse Möhren
6-7 Schalotten
200 g braune Champignons
200 g durchwachsenen Speck
200 ml Brühe
1 EL Tomatenmark
3-4 EL Cognac
etwas Mehl
Salz und Pfeffer

Zubereitung

1. Das Hähnchen in 8 Teile schneiden und in einer großen Schüssel mit dem Rotwein übergiessen. Thymian, Lorbeer und die Knoblauchzehen hinzugeben und 24-36h im Kühlschrank marinieren. Ein paar Stunden vor der Weiterverarbeitung aus dem Kühlschrank nehmen und auf Raumtemperatur kommen lassen. 

2. In einem Bräter werden nun die verschiedenen Zutaten nach und nach angebraten. Am besten man fängt mit dem Speck an, dann kommen die Schalotten (geviertelt oder geachtelt) und die Karotten (gewürfelt), und zuletzt die Hähnchenteile, die man mit einem guten EL Mehl bestäubt und während des Bratens mit Salz und Pfeffer würzt (die anderen Zutaten nimmt man selbstverständlich immer nach dem Anbraten aus dem Topf und stellt sie zur Seite).

3. Wenn alles angebraten ist, löscht man den Bodensatz mit einem Schuss Cognac ab, gibt dann alle Zutaten wieder in den Bräter. Nun kommen circa 200 ml Brühe, 300 ml Marinade und das Tomatenmark hinzu. Alles zum Köcheln bringen und circa 45 min auf niedriger Hitze Schmurgeln lassen. 

5. Wenn das Hähnchen weich ist, nimmt man das Fleisch aus dem Topf, bringt die Soße zum Kochen und schmeckt sie mit Salz, Pfeffer und evtl. etwas Zucker ab. Das Ganze kann man nun noch mit ein bisschen kalter Butter binden und schon geht's ans Servieren. 

Dazu serviere ich Kartoffelpüree und glasierte Karotten.